Mainzer Museumsnacht 2023
Mit Erkan und Johanna durch den Alten Dom St. Johannis
05.06.2023 l_niem Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Nina GrossLisa Niemeyer, Pressereferentin des Evangelischen Dekanats (Zweite v. r.), stand denBesucher:innen Rede und Antwort zur Geschichte des Alten Doms.
Mainz/N. Gross - Staunend gingen die Menschen umher, die Blicke immer wieder nach oben gewandt. Fast schon ehrfürchtig betrachteten sie das violett angestrahlte Innere des Alten Doms St. Johannis. Immerwieder füllte sich die älteste Kirche in Mainz, die nach wie vor eine archäologische Baustelle ist, mit einem Schwung an Neugierigen. In langen Schlangen folgten sie den verschlungenen Wegen der Baugerüste Richtung Altar, vorbei an den historischen Ausgrabungsstätten und dem Sarkophag des Erzbischofs Erkanbald. Besonders viele Kinder und Familien fanden ihren Weg hinein in die Kirche, denn die Museumsnacht am 3. Juni bildete zugleich auch den Startschuss der Öffnung des Alten Doms speziell für Kinder und Jugendliche.
Auf Entdeckungstour mit Erkan und Johanna
Der bunte Kinderflyer bildet das Herzstück des neuen Kinderprogramms, das in Zusammenarbeit des Evangelischen Dekanats Mainz mit der Stadtkirchenarbeit entwickelt wurde. „Wir können so die Kirche immer mehr öffnen – endlich auch für Familien!“, erklärte Dr. Lisa Niemeyer, Dekanatsreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sechs Stationen führen durch den über 1500 Jahre alten Dom. Unterstützt wird das Angebot durch einen Audioguide, der Wissen zum Mittelalter, den Königskrönungen im Dom und den Ausgrabungsfunden vermittelt. Im Mittelpunkt des Flyers stehen dabei die Kinder Erkan und Johanna, die gemeinsam mit der Domkatze namens Tatze die Geschichte der Kirche erkundet.
Mainzer Kinderbuchillustratorin Frau Annika
Verantwortlich für Erkan, Johanna und Tatze ist Annika Sauerborn. Unter dem Namen „Frau Annika“ hat die in Mainz lebende Kinderbuchautorin und Illustratorin die jungen Protagonisten entworfen, die durch die Gemäuer und ihre Geschichte führen. Johanna leite sich vom Namen der Kirche St.Johannis ab, während Erkan auf den Erzbischof Erkanbald zurückzuführen sei, erzählte Sauerborn im Gespräch. Die Papierfiguren könnten in verschiedenen Posen ausgeschnitten, mit Papierständern versehen und auf „Reisen“ geschickt werden – ein Konzept, das Sauerborn bereits erfolgreich für ihre Bastelbücher entwickelt hat.
Die Ausgrabungen im Alten Dom St. Johannis
Es war eine geschichtliche Sensation, als Forschende 2019 den im Boden ausgegrabenen Sarkophag öffneten und die sterblichen Überreste darin als den Erzbischof Erkanbald identifizierten, der im Jahr 1021 bestattet wurde. Seitdem wurden rund eine halbe Million archäologischer Fundstücke in bis zu vier Metern Tiefe ausgegraben. Gegenwärtig ist die Kirche auch wieder ein Ort der Begegnung, trotz der noch vorhandenen Baugerüste. Führungen, Lesungen, Konzerte und Gottesdienste finden wieder statt - von nun an auch für die jüngsten Kirchenbesucherinnen und -besucher.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken